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Aktuelle Seite: Start / Allgemein / "Informationsprokurist" Sascha Lobo in Gießen, warum Gießen eigentlich keine E-Town ist, ein verschwindendes Beraternetzwerk in Mittelhessen (EC-M) und ein bisher sprachloses Bundeswirtschaftsministerium

„Infor­ma­ti­ons­pro­ku­rist” Sascha Lobo in Gie­ßen, war­um Gie­ßen eigent­lich kei­ne E‑Town ist, ein ver­schwin­den­des Bera­ter­netz­werk in Mit­tel­hes­sen (EC‑M) und ein bis­her sprach­lo­ses Bun­des­wirt­schafts­mi­nis­te­ri­um

18. September 2012 von Christoph von Gallera 7 Kommentare

Sascha Lobo skiz­ziert in Gie­ßen Beruf der Zukunft: „Infor­ma­ti­ons­pro­ku­rist”. Bild: v.Gallera/Mittelhessenblog

The King hims­elf was in Town und lie­fer­te gleich einen neu­en Berufs­vor­schlag ab: „Der Infor­ma­ti­ons­pro­ku­rist“. Der König, von dem die Rede ist, sitzt in Ber­lin, ist nicht wie der alte Fritz 300 Jah­re alt, trägt aber auch eine Kro­ne: Einen roten Iro­ke­sen­kamm: Sascha Lobo. Die „Town“ von der die Rede ist, heißt Gie­ßen. 

Ein­ge­la­den hat­te ihn das EC‑M aus Gie­ßen, des­sen Lei­ter Edgar Rein­hardt ist. Lobos Auf­tritt wäh­rend der „SocialMedia@Skybar” im Gie­ße­ner Dach­ca­fe war ein ange­kün­dig­ter Pau­ken­schlag. Dass der Gast­ge­ber, die EC‑M ab heu­te gerech­net, in zwölf Tagen, ihre Türen schließt, ein Über­ra­schungs­pau­ken­schlag mit Knall­ef­fekt, von Edgar Rein­hardt. Genau­so über­ra­schend aber auch, dass es auf den Sei­ten des Bun­des­wirt­schafts­mi­nis­te­ri­um, dass die­se Initia­ti­ve geför­dert hat, nur eine lapi­da­re Mit­tei­lung über das Ende gibt. Bis­her. Dass Lobo nicht nur in der Inter­net­sze­ne als Social-Media-Papst schlecht­hin gilt, ist unbe­strit­ten. Ob Gie­ßen aber sei­nen Titel als „die E‑Town“ Deutsch­lands ver­dient hat: Schaun mer mal. Wetz­lar auf jeden Fall hat mäch­tig „abge­rockt“. Jeden­falls, was den Social-Media-Hes­sen­tag 2012 angeht.  Der Rei­he nach:

Über­ra­schend ange­kün­dig­tes Ende einer Insti­tu­ti­on

EC‑M Lei­ter Edgar Rein­hardt kün­digt an, dass es das EC‑M ab 30. Sep­tem­ber nicht mehr geben wird. Foto: v. Gal­le­ra — Mittelhessenblog.de

Mit­tel­hes­sen wis­sen, was das EC‑M ist, den ande­ren Mit­tel­hes­sen­blog­le­sern seis erklärt: Hin­ter der Abkür­zung steckt das Bera­tungs­zen­trum für den Elek­tro­ni­schen Geschäfts­ver­kehr in Mit­tel­hes­sen. Ziel­grup­pe: Klei­ne und mit­tel­stän­di­sche Unter­neh­men, Frei­be­ruf­ler, selb­stän­di­ge Hand­wer­ker – kurz, irgend­wie alle, die sich zwangs­läu­fig, weil Geschäft und Beruf es for­der­ten, mit Bits und Bytes her­um­schla­gen müs­sen, aber ent­we­der kei­ne Zeit oder kein Geld hat­ten oder haben, sich eine eige­ne EDV/­So­cial-Media­ab­tei­lung zu hal­ten oder extern zu beauf­tra­gen. Letz­ten Endes also eine sinn­vol­le Ein­rich­tung, um EDV- und Inter­net­skep­ti­kern den Sinn und Zweck die­ser Tech­nik näher­zu­brin­gen. Denn was heu­te bei­nah selbst­ver­ständ­lich ist, war 1998 eher noch für vie­le so wie ein Aus­flug auf die dunk­le Sei­te des Monds. Damals wur­de eine Initia­ti­ve des Bun­des­wirt­schafts­mi­nis­te­ri­ums ein­ge­rich­tet, um eben das zu ändern. Das Netz­werk Elek­tro­ni­scher Geschäfts­ver­kehr (NEG). Als Teil die­ses Netz­werks ent­stand das EC‑M in Gie­ßen, wobei M für Mit­tel­hes­sen steht. Und die­ses Netz­werk lei­te­te Edgar Rein­hardt seit dem 1. Janu­ar 2001.

Lapi­da­rer Hin­weis: Im Herbst soll die För­de­rung des Netz­werks Elek­tro­ni­scher Geschäfts­ver­kehr ein­ge­stellt wer­den.

Wie Rein­hardt an die­sem Abend sag­te, sei die kos­ten­lo­se Bera­tung offen­sicht­lich der EU ein Dorn im Auge. Jeden­falls dürf­ten Bera­tungs­dienst­leis­tun­gen, wie sie das EC‑M im Sin­ne der För­der­initia­ti­ve des Bun­des­wirt­schafts­mi­nis­te­ri­ums, leis­te, so nicht mehr statt­fin­den. Son­dern sie müss­ten dann jedem Unter­neh­men ange­bo­ten wer­den. Also auch denen, die sich einen eige­nen Stab oder exter­ne hoch­prei­si­ge Bera­ter ohne Schwie­rig­keit leis­ten könn­ten. So habe er inzwi­schen Anru­fe von Mit­ar­bei­tern eben jener Unter­neh­men bekom­men, die sich bera­ten las­sen woll­ten. Etwa von AWD-Mit­ar­bei­tern. Nur eben dies sei gegen die gel­ten­den Bestim­mun­gen. Denn beim NEG heißt es deut­lich: Kos­ten­lo­se und neu­tra­le Bera­tung. Wie Rein­hardt nun sag­te, lau­fe die 1998 begon­ne­ne Initia­ti­ve aus, ohne dass es eine Fort­set­zung in die­sem Sin­ne gebe. Was nach dem EC‑M kom­me, wis­se er nicht. Jeden­falls wür­de die­ses nun zum 30. Sep­tem­ber sei­ne Türen schlie­ßen. Auf der Sei­te des Bun­des­wirt­schafts­mi­nis­te­ri­ums wird zum Ende der Initia­ti­ve nur lapi­dar mit­ge­teilt, die­se lau­fe im Herbst aus. Kei­ne Erklä­rung.

Auch auf der Sei­te des NEG eben­falls Fehl­an­zei­ge. Die Archi­ve der Pres­se­stel­le des BMWi schwei­gen sich dazu eben­falls aus. Zumin­dest ist dies bis­her der Stand zum Zeit­punkt der Recher­che (18. Sep­tem­ber 2012, 12:15 Uhr).

Fehl­an­zei­ge: Auch im Archiv schweigt sich die Pres­se­stel­le des Bun­des­wirt­schafts­mi­nis­te­ri­ums zum Stich­wort E‑Busi­ness-Komep­tenz aus.

Beim Bun­des­wirt­schafts­mi­nis­te­ri­um liegt dazu inzwi­schen eine Anfra­ge der Mit­tel­hes­sen­blog-Redak­ti­on vor.

In Gie­ßen jeden­falls zeig­ten Geschäfts­füh­rer Hen­drik Adam von der Agen­tur „Die Inter­ak­ti­ven” und sein Social-Media-Mana­ger Nemo Tron­nier, wel­che Rol­le Face­book einer­seits für die Wer­be­kam­pa­gne und Fan­be­treu­ung für den Hes­sen­tag 2012 in Wetz­lar bedeu­te­te, ande­rer­seits wie die HSG Wetz­lar via Face­book ihr Fan­ma­nage­ment betreibt. Und war­um über­haupt Face­book und nicht Twit­ter, WKW (Wer kennt wen), eine der vie­len VZ-Grup­pen oder Xing. „Face­book ist ein­fach ide­al”, so die bei­den Inter­ak­ti­ven. Tron­nier erklär­te, dass in Sachen Social Media der „Hype” der ers­ten Jah­re vor­bei sei und sich das Feld zu pro­fes­sio­na­li­sie­ren begin­ne.

„Der gute Social Media Mana­ger macht sich über­flüs­sig”

Tron­nier leg­te dann mit einer Bemer­kung nach, die dem gera­de erst ent­ste­hen­den Berufs­bild des Social-Media-Mana­gers, also sei­nem eige­nen, den vir­tu­el­len Genick­schuss ver­pass­te: „Ein guter Social-Media-Mana­ger arbei­tet eigent­lich auf sei­ne eige­ne Über­flüs­sig­keit hin”. Die Social-Media-Akti­vi­tä­ten könn­ten dann etwa von den Mit­ar­bei­tern der Mar­ke­ting­ab­tei­lung über­nom­men wer­den, nach einer gewis­sen Zeit des  Trai­nings.

Tron­nier zeig­te noch etwas ande­res: Bei Face­book kom­me es nicht unbe­dingt dar­auf, wie gut ein Ver­ein wirk­lich sei — son­dern dar­auf, wie gut er bei Face­book sei. Das bes­te bei­spiel sei hier­für der FC Bar­ce­lo­na. Was der Wetz­la­rer Inter­ak­tiv-Mann sagt, belegt der Fuß­ball­club mit einer Mel­dung vom 18. Sep­tem­ber, 15.42 Uhr : The Club is pre­sent on Face­book, Twit­ter, Goog­le+, You­tube and Ten­cent Wei­bo, making a total of 51.6 mil­li­on fans around the world. Auf Deutsch: Der Club hat gegen­wär­tig auf Face­book, Twit­ter, Goog­le+, You­tube und bei Ten­cent Wei­bo 51.6 Mil­lio­nen Fans (Zur Orgi­nal­mel­dung).

Soweit hat es die HSG Wetz­lar nun noch nicht gebracht: Die­se haben gegen­wär­tig 2898 Gefällt-mir-Klicks und 463 „spre­chen” über die HSG. Das heißt, sie wird irgend­wo in Face­book wei­ter­ge­reicht. „Wer sei­ne Kun­den oder Fans errei­chen will, der muss in den Social Media, spe­zi­ell in Face­book, ein­fach emo­tio­na­ler sein”, sagt Tron­nier und ver­weist auf Bil­der und Vide­os von jubeln­den Fans. Kin­dern, die von den Spie­lern beschenkt wer­den, oder, oder, oder.

Hen­drik Adam und Nemo Tron­nier (r.) hal­ten Face­book für das idea­le Mar­ke­ting­werk­zeug, wenn es um Ver­an­stal­tun­gen wie den Hes­sen­tag geht. Foto­mon­ta­ge v. Gallera/Mittelhessenblog

Kin­der, Daten­schutz, „Solo­mo” und Online­stu­di­en

A pro­pos Kin­der: Was ist eigent­lich mit den Schutz-und Per­sön­lich­keits­rech­ten? Im Dach­ca­fe ver­wies Tron­nier auf die vie­len Eltern, die die Bil­der ihrer Kin­der gleich album­wei­se in Face­book ein­stel­len. Sor­gen wegen Daten­schutz? Kei­nes­wegs. Im Gegen­teil. Geschäfts­füh­rer Adam setz­te auf Tron­niers Dar­stel­lun­gen mit sei­nen Berich­ten vom Social-Media-Mar­ke­ting für den Hes­sen­tag 2012 in Wetz­lar noch das Sah­ne­häub­chen auf: Unter ande­rem mit den Zah­len die den Trend zu „Solo­mo” unter­mau­ern, wie er sagt. Für den Hes­sen­tag hat­te die Agen­tur eine App ent­wi­ckelt, um damit die Besu­cher­mas­sen durch das Hes­sen­tags­ge­län­de zu lot­sen und gleich­zei­tig einen Info­dienst über die Ver­an­stal­tun­gen anzu­bie­ten. Die App sei mehr als 10000 mal her­un­ter­ge­la­den wor­den. Adam hat­te vor­her auf die zuneh­men­de Bedeu­tung des „On”-Seins hin­ge­wie­sen: Heu­te sei­en 73 Pro­zent der Deut­schen online, 50 Pro­zent von ihnen in sozia­len Netz­wer­ken unter­wegs. Und bei den jün­ge­ren wür­den die meis­ten ihre Online-Zeit in sozia­len Netz­wer­ken ver­brin­gen. Adam beruft sich dabei auf Zah­len der Online­stu­die von ARD und ZDF sowie des Non­liner-Atlas der Initia­ti­ve D21. Der Non­liner-Atlas spricht aktu­ell von 75 Pro­zent der Deut­schen, die online sind.

Gies­sen — füh­ren­de E‑Town in Deutsch­land ‑tat­säch­lich?

Stadt ohne Bür­ger, nur mit Unter­neh­men: Die Grund­la­ge des E‑Town-Awards rich­tet sich nur nach der Inter­net­ak­ti­vi­tät der Wirt­schaft. Bear­bei­tung: v. Gallera/Mittelhessenblog. Quel­le IDW Köln

So sehr Adam und Tron­nier die Vor­tei­le „der größ­ten Ein­zel­web­sei­te der Welt” her­vor­ho­ben, so sehr war Roland Böh­me von der Online-Mar­ke­ting-Agen­tur e‑Wolff aus Heims­heim dar­um bemüht, Goog­le ins rech­te  Licht zu rücken und die damit ver­bun­de­nen Diens­te wie Goog­le+ vor­zu­stel­len. Böh­me, der laut Impres­sum der Daten­schutz­be­auf­trag­te des von sei­nem Sohn geführ­ten Unter­neh­mens ist, spiel­te ein wenig mit sei­nen wei­ßen Haa­ren und der Tat­sa­che, dass er sich in die­sem Alter noch Din­gen wie Social Media befas­se. Dass er damit im Trend liegt, dafür spre­chen unter ande­rem die Online­stu­di­en. War­um aller­dings Gie­ßen nun die füh­ren­de E‑Town sein soll oder war­um nur Unter­neh­men bei die­sem Index berück­sich­tigt wur­den und nicht die Tei­le der Bevöl­ke­rung, die nach den Erkennt­nis­sen der bei­den Online­stu­di­en eben­falls stark im Inter­net unter­wegs sind, die­se Fra­ge stand zwar im Raum, blieb aber unbe­ant­wor­tet.

Gie­ßen bun­des­weit die Stadt mit höchs­ter Stu­den­ten­dich­te

Das ist allein schon des­we­gen bemer­kens­wert, als das Gie­ße­ner Magis­trats­mit­glied Burk­hard Schir­mer wäh­rend der Begrü­ßung der Gäs­te noch dar­auf hin­ge­wie­sen hat­te, dass Gie­ßen mit 33000 Stu­den­ten im Ver­hält­nis zu 80000 Ein­woh­nern inzwi­schen bun­des­weit die Stadt mit der höchs­ten Stu­den­ten­dich­te ist. Und damit letzt­lich von der Alters­struk­tur eine der Ziel­grup­pen der Inter­net­wirt­schaft dar­stellt. Inter­es­sant in dem Zusam­men­hang auch, dass die glei­chen Kri­te­ri­en für die Index­er­he­bung auch für die ande­ren E‑Town-Städ­te gel­ten — aus die­ser Sicht gewe­sen: digi­ta­le Geis­ter­städ­te ohne Ein­woh­ner, nur  mit Unter­neh­men. Inwie­weit die­ser Index also wirk­lich geeig­net ist, um tat­säch­lich eine Stadt als „E‑Town” zu bezeich­nen, die­se Ant­wort weiß nur Goog­le allein. Böh­me hat­te aller­dings gleich zu Beginn gesagt, dass er beruf­lich viel mit dem Inter­net­kon­zern zusam­men­ar­bei­te — inso­fern war klar, dass er nicht unbe­dingt sei­nen Geschäfts­part­ner kri­tisch beleuch­ten wür­de. Wie­so Böh­me dann aber den Namen eines hei­mi­schen Sport- und Frei­zeit­ar­ti­kel­hau­ses nann­te, um zu zei­gen, wie schlecht des­sen Akti­vi­tä­ten sei, wenn es um Mar­ke­ting mit Goog­le gehe („Nur über Goog­le­maps gefun­den zu wer­den, reicht eigent­lich nicht. Das Unter­neh­men könn­te eigent­lich viel­mehr aus sei­nem Auf­tritt bei Goog­le machen”), das blieb eben­falls rät­sel­haft. Besag­tes Unter­neh­men dürf­te dadurch eher abge­schreckt wer­den.  Dass es ihm dar­um ging, Goog­le ins rich­ti­ge Licht im Ver­gleich zu Face­book zu set­zen, wur­de anhand der vor­ge­stell­ten Sta­tis­ti­ken und Zah­len klar.

„Künf­tig wird es den Beruf des Infor­ma­ti­ons­pro­ku­ris­ten geben”

Von Sascha Lobo schließ­lich soll­ten die kor­ri­er­gien­den Wor­te kom­men: Er stell­te zumin­dest für den deut­schen Inter­net­nut­zer­kreis fest, dass hier ein­deu­tig Face­book als sozia­les Netz­werk die Nase vorn habe. Vor Goog­le+ und ande­ren Diens­ten wie der der VZ-Grup­pe, die nahe­zu zur Bedeu­tungs­lo­sig­keit abge­sun­ken sei. Den­noch füh­re kein Weg an Goog­le vor­bei, wenn es dar­um gehe, Geschich­ten schnell wei­ter zu erzäh­len. Sel­ber als Mar­ke einen Wert zu gewin­nen, bekannt zu wer­den. Dass hier­bei aller­dings auch Twit­ter eine Rol­le spielt, erklär­te Lobo mit dem Bei­spiel des Twit­ter-Nut­zers Mer­lix. Die­ser habe eigent­lich in einem Tweet Percan­ta schrei­ben wol­len. Er ver­schrieb sich und Perca­nat ent­stand. Dies habe soweit geführt, dass es vie­le Inter­net­nut­zer gege­ben habe, die glaub­ten, dass dies etwa der Name eines Medi­ka­ments oder auch eines Boden­be­lags wie Lami­nat sei. Auf jeden Fall sei etwas, was es eigent­lich nicht gebe, zu etwas gewor­den, was es doch gibt — Zumin­dest im Netz. Erik Hauth hat­te die­ses Phä­no­men bereits 2007 in sei­nem Blog beschrie­ben.

Um der­ar­ti­ge Phä­no­me­ne in den Griff zu bekom­men oder auch, um das eige­ne Unter­neh­men nicht Opfer von Nega­tiv­kam­pa­gnen im Netz wer­den zu las­sen, sprach Lobo davon, dass sich ver­mut­lich in naher Zukunft der Beruf des Infor­ma­ti­ons­pro­ku­ris­ten her­aus­bil­den wür­de. Dies sei dann nicht irgend­ein Prak­ti­kant, der damit beauf­tragt wer­de, die Social-Media-Arbeit zu leis­ten und im Netz Rede und Ant­wort zu ste­hen — son­dern eben eine Per­sön­lich­keit, die tie­fe Unter­neh­mens­kennt­nis­se habe und genau wis­se, wie im Ein­zel­fall reagiert wer­den müs­se.

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Kategorie: Allgemein, Computer, Deutschland, Hessen, Internet, Journalismus, Medien, Mittelhessen-Landkreise, Wirtschaft und Landwirtschaft Stichworte: Bundeswirtschaftsministerium, Computer, Dachcafe, Diaspora, E-Wolff, EC-M, Edgar Reinhardt, Erik Hauth, Facebook, FC Barcelona, Google, Hendrik Adam, Hessentag 2012, Hessentag 2013, HSG Wetzlar, Initiative D21, Kassel, Kleine und mittelständische Unternehmen, KMU, Manuela Giorgis, Merlix, Mittelhessen, NEG, Nemo Tronnier, Nonliner-Atlas, Onlinestudie von ARD und ZDF, Percanat, Percanta, Roland Böhme, Sascha Lobo, Social Media, SocialMedia@skybar, Twitter, Wirtschaft, Xing

Über Christoph von Gallera

Freier Journalist, Herausgeber Mittelhessenblog

Comments

  1. Edgar Reinhardt meint

    19. September 2012 at 08:57

    Das NEG bleibt nicht ohne Nach­fol­ge. Das Bun­des­wirt­schafts­mi­nis­te­ri­um wird ab 1.10.2012 das „eKom­pe­tenz­netz­werk für Unter­neh­men” im Rah­men der Initia­ti­ve „Mit­tel­stand digi­tal” för­dern. Damit wird zwar kei­ne kos­ten­lo­se Bera­tung mehr für klei­ne und mitt­le­re Unter­neh­men ange­bo­ten, jedoch wer­den den Unter­neh­men — und zwar allen — Infor­ma­tio­nen, Bro­schü­ren, Leit­fä­den, Check­lis­ten usw. zur Ver­fü­gung gestellt und Infor­ma­ti­ons­ver­an­stal­tun­gen und Work­shops ange­bo­ten. Unter­neh­men wer­den sen­si­bi­li­siert und infor­miert. Die neu­en Kom­pe­tenz­zen­tren im neu­en Netz­werk wer­den ver­ein­heit­lich­te Namen tra­gen, und zwar „eBusiness-Lotse.de/Name-der-Region”. — Die Fort­set­zung der Arbeit wäre rela­tiv glatt gelau­fen, wenn das BMWi den Antrag­stel­lern recht­zei­tig die erfor­der­li­chen Zuwen­dungs­be­schei­de über­mit­telt hät­te. — Da dies nicht gesche­hen ist, und ich kei­ne Sicher­heit hat­te, wei­ter­hin bzw. erneut von der IHK ange­stellt zu wer­den, habe ich mich beruf­lich anders ori­en­tiert.

  2. Edgar Reinhardt meint

    19. September 2012 at 11:02

    Mehr Infor­ma­tio­nen zum Nach­fol­ge­netz­werk des BMWi gibt es hier: http://goo.gl/g9vwp — in der Tat: gut ver­steckt!

  3. Olivia meint

    13. November 2013 at 16:15

    Was ist mit den Per­sön­lich­keits­rech­ten eines jeden Ein­zel­nen? Im Netz in der Fami­lie und im Berufs­le­ben? Dan­ke für die­sen Arti­kel, die­ser greift die aktu­el­le Debat­te um die Spio­na­ge und Zukunfts­pro­gno­sen auf und hilft Men­schen bei Ängs­ten in die­sem Bereich wei­ter. Mit der zuneh­men­den Medi­a­li­sie­rung ist davon aus­zu­ge­hen, dass sich alles in die Welt des World Wide Webs ver­la­gert und so muss die Fra­ge­stel­lung des Schut­zes der eige­nen Per­sön­lich­keits­rech­te wahr- und ernst genom­men wer­den.

  4. Christoph von Gallera meint

    15. November 2013 at 17:25

    Dan­ke Oli­via für den Kom­men­tar. Sicher ist das ein wei­tes Feld. Aber es hat auch jeder in der Hand, wie­viel er von sich preis­ge­ben will. Ein Stück weit ist die Ent­wick­lung der eige­nen Fähig­kei­ten in Sachen pri­va­ter IT-Sicher­heit auch gefragt. Fängt schon damit an, dass man sen­si­ble Infor­ma­tio­nen nicht zwangs­läu­fig immer durchs Netz jagen muss.…;-) Oder dafür eige­ne getun­nel­te Wege nutzt…

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1. Mai 2013 von Christoph von Gallera 20 Kommentare

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